Legalize it – halbbatzig

 

Blühende Marihuana-Staude im Grow-Shop von Chuy, Uruguay.

Wir staunten ganz schön, als sich bei uns (in Europa) die Nachricht verbreitete «Präsident Mujica habe in Uruguay Cannabis legalisiert. Konsumieren erlaubt. Besitz erlaubt. Handel erlaubt. So wenigstens interpretierte ich damals die News.

Ganz so easy-peace ist es nun aber nicht. José Mujica ist seit 28. Februar nicht mehr Präsident. Er übergab das Amt dem neugewählten Parteikollegen Tabaré Vázquez. Und der 75jährige Onkologe relativierte die Legalisierungsbestrebungen seines Vorgängers umgehend. Der Verkauf von Dope in Apotheken ist nicht möglich. Strafbar macht sich aber niemand, der einen Joint raucht. Aber wo Dope kaufen? Die Leute im Grow-Shop von Chuy zucken die Schultern. In Cannabis-Clubs. Um Mitglied zu werden, müsse man 18 Jahre alt sein und Uruguayer.

Sie selbst präsentieren im Laden eine wunderbar funktionierende Indoor-Anlage mit einer blühenden «Mutterpflanze». Dünger preisen sie an, alle Arten von Dünger, von Substraten, von Kifferutensilien. «Wie alles funktionieren wird, wissen wir dann, wenn die erste legale Ernte eingefahren ist», sagt der strahlende Rastaman. «Woher habt ihr dann die Samen», frage ich. «Online bestellt», sagt er und lächelt. «Denn verkaufen dürfen wir sie nicht.»

Fritz Spring, in Montevideo lebender Schweizer Filmer und Journalist, wird für NZZ-Format demnächst einen Film realisieren über die Legalisierung von Marihuana in Uruguay. Dann wissen wir mehr.

 

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