Lürliwasser – oder fünf Minuten mit Ferdy Kübler

 

1982 wars. In Täsch am 22. Juni 1982. Das Walliser Bergdorf war Zielort der 6. Etappe, die von Locarno ins Wallis führte. Gewonnen hatte damals nach 7.34.03 der Holländer Theo de Rooij zehn Sekunden vor dem Italiener Giuseppe Saronni.

Was das mit meiner Uruguay-Reise zu tun hat? Nichts. Heute stoppten wir in Pan de Azucar und tranken Café. Nein eben nicht. Tranken Lürliwasser. Ja und da kam mir Ferdy National in den Sinn.

Damals, am Mittwoch, 23. Juni 1982 waren wir beide die ersten im Frühstückssaal des Hotels. Ferdy, ganz hell angezogen, sass alleine am Tisch und goss sich aus dem Silberkrüglein Café in die Tasse. Nur wenig, dann stand er auf, schrie durch den Speisesaal, das «isch es huere Lürliwasser?» und leerte die wässerige Flüssigkeit mit Schwung aus dem Krug über das blütenweisse Tischtuch. «S git ja nüd emal Fläcke.» Schrie er und stapfte von dannen.
Ja und heute hätte ich den Café auch ausleeren können – es hätte keine Flecken gegeben. Warum? Auf dem Tisch lag kein Tischtuch.

 

*Für meine ausländischen Freunde: Lürliwasser ist eine Pfütze Kaffee und Ferdy National heisst bei uns in der Schweiz Ferdinand Kübler, geb. 24. Juli 1919. Er war einer der besten Radfahrer seiner Zeit. Mehr über Ferdy National

 

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