Wehrlos einer Hunde-Attacke ausgeliefert

 

Am Freitag, 5. Oktober 2012 spazierte ich in Gränichen kurz nach 16 Uhr die Gänstelstrasse hoch um nach Hause zu gelangen. Auf den letzten Metern des Nachhauseweges begegnete ich einer Mutter mit Säugling im Snuggly. Ihre beiden Hunde gingen ohne Leine neben, resp. vor ihnen her.

Kaum erblickte mich der junge Dogo Canario, rannte er los. Ich rief der Frau zu: «Halten Sie den Hund!» Das konnten Sie nicht. Sie rief zurück: «Er will nur spielen!» Das wollte ich aber nicht. Ich hatte weder Lust auf ein Spielchen noch auf eine feuchte Hundeschnauze zwischen den Beinen.

Schnauze zwischen den Beinen

Aber das passierte. Der Hund grub mir die nasse Schnauze in den Genitalbereich und als mich abdrehte und weg lief, attackierte mich der Hund weiter. Die Frau unternahm nichts. Dieses Mal hat er nicht gebissen, aber was passiert beim nächsten Mal?

Der attackierende Hund ist ein Dogo Canario. Er wurde von den Spaniern einst als Kriegshund gezüchtet, gegen Bären, Wölfe und die Ureinwohner Südamerikas eingesetzt. Zudem fand er in Stierkampfarenen eine blutige Beschäftigung. Der Dogo Canario/Presa Canario steht in den Kantonen Freiburg, Genf, Schaffhausen und Thurgau auf der Rasseliste. Die Haltung ist in diesen Kantonen bewilligungspflichtig, im Kanton Genf ist er verboten. Im Paragraf 10 des Hundegesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen werden Hunde der Rasse Alano mit gefährlichen Hunden weitgehend gleichgestellt. Soviel zu: «er will doch nur spielen».

Attacke trotz Leinenpflicht
In Gränichen herrscht Leinenpflicht in den Quartieren. Und fast alle Hundehalter führen ihre Tiere angeleint spazieren. Trotzdem stellt sich die Frage: Was tun, wenn man von einem Hund attackiert wird? Muss man wirklich Pfefferspray oder Knüppel mitführen, damit man ohne Hundeschnauze zwischen den Beinen nach Hause spazieren kann?

 

Einige Tage später

Mein Blog hat keine hohen Wellen geworfen. Gottseidank. Ein Herr A. (ich nenne seinen Namen nicht, weil er das möglicherweise auch nicht möchte) schickte mir in einem Mail einige «Gahts no»-Briefe. Er bat mich, sie zu veröffentlichen. Das lasse ich sein. Die Mails sind weitgehend anonym. Ich werde darauf aufmerksam gemacht, dass keine Kampfhunde im Quartier leben würden. Oder dann wundert sich eine Dame, dass ich es unangenehm finden würde, wenn sich eine feuchte Hundeschnauze in den Intimbereich bohrt.
Da halte ich nun besser die Schnauze und fahre in Zukunft mit dem Auto durchs Quartier. Sicher ist sicher.

 

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